Aspes Forum

Aspes Navaho Forum
Aktuelle Zeit: 2. Jul 2025 00:54

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 34 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4  Nächste
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: 23. Jun 2025 21:07 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 30. Jul 2011 18:25
Beiträge: 1753
Wohnort: Aying
Ha, hab ich total vergessen!

Ich verwende immer einen 2k Spraydosenlack in RAL 9006 Weißaluminium, das kommt dem originalen Sachs Grau am nächsten.
Und ich sehe immer zu das der Lack nicht hochglänzend wird, kein Sachs Motor war je hochglänzend.
Das schwarz für die Deckel vom SW Motor ist ein Schrumpflack,kommt dem original gekräuselten schwarz der Sachs Deckel auch am nächsten.

Gruß
Felix

_________________
Zwei Takte sind genug und Ventile gehören in die Reifen.
----------------------------------------------------------------
www.oldmoped.de


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: 23. Jun 2025 22:34 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 13. Mär 2015 15:23
Beiträge: 594
Wohnort: Richelbach bei Miltenberg
Hi Felix,
Frage zum Lack, Alu ist oft problematisch wegen der Haftung. Verwendest du Grundierung und wenn ja, welche?

Danke und Gruß,
Tobias


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: 24. Jun 2025 11:42 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 30. Jul 2011 18:25
Beiträge: 1753
Wohnort: Aying
Hallo Tobias,

jede vernünftige Lackierung benötigt für meine Begriffe eine gscheite Grundierung, in diesem Fall habe ich einen 2k Grundierfüller verwendet.
Normalerweise schleift man den nach dem trocknen noch ein wenig an um eine möglichst glatte Oberfläche zu bekommen, das habe ich mir gespart da ich ja keine hochglänzende Oberfläche wollte.

Gruß
Felix

_________________
Zwei Takte sind genug und Ventile gehören in die Reifen.
----------------------------------------------------------------
www.oldmoped.de


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: 24. Jun 2025 15:51 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 13. Mär 2015 15:23
Beiträge: 594
Wohnort: Richelbach bei Miltenberg
Hi Felix,
so hätte ich das auch gemacht. In der Firma in der ich vorher gearbeitet hab, war auch ab und zu lackieren angesagt. Alu wurde da mit 2K Füller grundiert. Zu Hause hab ich einen 2K Polyesterfüller, der hält da auch ganz gut.

Gruß Tobias


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: 27. Jun 2025 18:38 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 30. Jul 2011 18:25
Beiträge: 1753
Wohnort: Aying
So Burschen,

nachdem es jetzt doch schneller ging als gedacht, brauch ich wohl doch keine 3 Wochen. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Aber bevor es jetzt mit dem Aufbau des AGS Motors losgeht, muss ich euch noch darauf hinweisen das ihr mit dem Lesen dieses Beitrags von mir an einer Weltpremiere teilnehmt.
Es werden hier nämlich die ersten Bilder aus meiner neuen Werkstatt mit 4m Werkbank (boahhhh) zu sehen sein. ::- ::- ::-

So nachdem wir das geklärt haben noch einige Hinweise auf einige sehr interessante Webseiten und Teilehändler die für den Aufbau eines Sachs 50S/SW Motors hoch interessant sind.
Als da wären:

http://www.wawa-the-duck.lima-city.de

Die wohl vollständigste Sammlung an original Rep. Anleitungen und Teilelisten zu Sachs Motoren die es im Web gibt.

http://www.moped-klotz.de

Eine Seite auf der man sehr viele Spezialwerkzeuge für die Sachs Motoren erwerben kann, ebenso sind hier die besten Nachbauziehkeile zu bekommen die ich bis jetzt kenne.
Auch passgenaue Dichtungen kann man hier beziehen.

Und zum Schluss noch ein Hinweis auf den Kollegen Helmut Heidmüller aus Augsburg, der verkauft z.B. viele Teile für die wassergekühlten Motoren als sehr gute Nachbauten, bei Ebay Kleinanzeigen.
Auch sehr interessant ist dieser Schulungsfilm auf Youtube zur Überholung eines 50SW.

https://www.youtube.com/watch?v=DY7xlKM ... NTAgc3c%3D

Gruß
Felix

_________________
Zwei Takte sind genug und Ventile gehören in die Reifen.
----------------------------------------------------------------
www.oldmoped.de


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: 27. Jun 2025 18:57 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 30. Jul 2011 18:25
Beiträge: 1753
Wohnort: Aying
Beginnen wir mit dem Aufbau des AGS Motors, dazu noch eine kleine Aufklärung. Wer sich ein wenig mit den Sachs Motoren auskennt hat evtl. bereits gemerkt, das mein Motorgehäuse kein " echtes" AGS Gehäuse ist, ich habe mir den Lagersitz des Lagers am Getriebeausgang auf einer CNC Maschine ausspindeln lassen damit die 6 Gang Welle ins Gehäuse passt.
Es gibt zwar noch einige andere Unterschiede aber die sind nicht grundsätzlicher Natir so das der Aufbau mit diesem Gehäuse vorgenommen werden kann.

1. Einmessen der Kurbelwelle

Bevor wir anfangen die Schulterlager auf die Kurbelzapfen aufzuziehen noch einge erklärende Worte.
Wer noch nie einen Motor mit Schulterlagern überholt hat, wird sich über die Art der Lager vielleicht etwas wundern. Es gibt einen separaten Innenring, einen Außenring und einen separaten Kugelkäfig.
Der Vorteil dieser Lagerung an einer Kurbelwelle besteht darin, das dass Lager sowohl Radial als auch Axialkräfte aufnehmen kann, es schlägt also zwei Fliegen mit einer Klappe, sozusagen.
Aber wo Licht ist ist natürlich auch Schatten und der besteht in der etwas komplizierteren Montage. Ich werde im Verlauf des Kapitels über die Kurbelwelle zeigen wie das bewerkstelligt wird.

Wenn ich wie in diesem Fall zwei oder mehrere Motoren zum überholen habe kennzeichne ich zuerst die BO17 Lager, da man die Einzelteile besser nicht untereinander vertauscht.

Bild

Bye the way, ich verwende ausschließlich die Schulterlager von SLF mit Polyamid Käfig, diese Lager sind für mich die besten die man kaufen kann. Natürlich gibt es auch noch andere Hersteller die Lager z.B. mit Messingkäfig anbieten und diese finktionieren natürlich auch, ich für mich bin aber der Meinung das die Motoren mit den SLF Lagern am schönsten laufen.

Der Lageraußenring wird als erstes aus der Verpackung mit den Einzelteilen heraus genommen, da er ja ins Gehäuse eingepresst werden muss.
Der Innenring und der Kugelkäfig bleiben vorerst zusammen und werden, zum Einmessen, in die Gehäusehälfte die der Kennzeichnung entspricht eingelegt.

Bild

Das dient dazu das Maß das man ausgleichen muss zu ermitteln. Ich mache mir immer drei kleine Punkte mit Filzstift auf den Innenring um drei unterschiedliche Messpunkte zu haben.
Ich beginne in der Regel mit der linken Motorhälfte weil in dieser die Gewinde zum verschrauben des Gehäuses vorhanden sind.
Nachdem der Lagerkäfig mit Innenring im Außenring eingelegt ist, wird eine neue Gehäusedichtung aufgelegt und die Gehäusepaßhülsen eingesteckt. Jetzt misst man das Maß von der Dichtung bis auf den Innenring und zwar jeden einzelnen Punkt, den man vorher auf dem Innenring angebracht hat. Das dient dazu herauszubekommen ob der Kugelkäfig samt Innenring schief im Außenring eingelegt ist.
Ist das nicht der Fall und alle drei gemessenen Maße sind gleich kann man das ermittelte Maß notieren.

Bild

Das selbe Prozedere macht man natürlich auch auf der anderen Gehäuseseite nur ohne Gehäusedichtung.

Bild

Es ergibt sich eine kleine Rechenaufgabe wie oben bereits gezeigt. Aus dieser Rechnung ergibt sich das Gesamtmaß das für die Welle im Gehäuse vorhanden ist.
Natürlich muss man jetzt noch wissen wie breit die nackte Welle ohne Lagerbuchsen eigentlich ist, das kann man gut mit einem etwas größeren Messschieber ermitteln und dann unter den Gehäusewert schreiben.

Bild

Bild

Es ergibt sich eine neue Rechnung die den letztlich auszugleichenden Wert ermittelt, in diesem Fall 1,45mm insgesamt.
Wer jetzt den oben aufgeführten Schulungsfilm gesehen hat, dem wird auffallen das einige Dinge dort anders gemacht werden als ich sie hier zeige.
Das beruht fast ausschließlich auf meinen eigenen Erfahrungen mit der Überholung der Motoren. Zum Beispiel wird im Video gesagt das man auf der Zündungsseite immer eine 0,8mm Scheibe unter den Innenring der Kurbelwellenlagerung gelegt werden soll und der Rest auf der anderen Seite ausgeglichen wird.
Ich mache das ausdrücklich nicht so, da es für meine Begriffe besser ist die Kurbelwelle gleichmäßig auszugleichen. Natürlich kann das jeder machen wie er will und das ist auch völlig in Ordnung, ich vertraue aber lieber auf meine Erfahrungen.
Das Kurbelwellenaxialspiel soll laut Sachs Reperaturanleitung zwischen 0,05 und 0,1mm liegen, bei Kreidler die z.B. die gleichen Lager verwenden soll das Spiel bei 0,03mm liegen.
Ich denke die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte und um die 0,05mm. Wie wir aber später noch sehen werden ist das eh nur ein theoretischer Wert.

Um das ermittelte Spiel nun gleichmäßig auf beide Kurbelwellenzapfen zu verteilen muss man beidseitig 0,7mm in Form von Ausgleichscheiben auflegen.
Hier wieder eine kleine Anmerkung, die Kurbelwelle hat im Übergang von Kurbelzapfen zu Kurbelwange einen kleinen Radius, damit keine Sollbruchstelle entsteht.
Dieser Radius muss mit einer, auf der Innenseite, angefasten Scheibe belegt werden damit der Radius nicht die Scheibe klemmt oder an dieser Stelle hochdrückt.

Bild

Wer einen Dremel oder ein ähnliches Werkzeug hat, kann das anfasen der Scheibe leicht selbst erledigen.

Hat man diese Klippe umschifft, kann es mit dem aufziehen der Lagerinnenringe losgehen. Die Kurbelwelle darf bei diesem Arbeitsschritt nur auf der Kurbelwange aufgelegt werden auf die auch der Lagerinnenring aufgepresst werden soll.
Ich habe mir dazu ein 6mm starkes Blech mit einem Ausschnitt in der Mitte hergestellt, das den Bereich des Hubzapfens aufnehemen kann.

Bild

Diese Blech lege ich mir immer auf den Schraubstock und hänge die Welle in folgender Weise ein.

Bild

Auf dem Bild ist der Lagerinnenring bereits aufgesteckt, die Welle ist bis zu dieser Stelle etwas kleiner ausgeführt damit man nicht über den gesamten Weg pressen muss.
Aber natürlich muss der Innenring dazu erst vom Kugelkäfig getrennt werden, das geht sehr einfach und ist, wenn man etwas Übung hat, mit einer Hand zu erledigen.

_________________
Zwei Takte sind genug und Ventile gehören in die Reifen.
----------------------------------------------------------------
www.oldmoped.de


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: 27. Jun 2025 20:59 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 30. Jul 2011 18:25
Beiträge: 1753
Wohnort: Aying
Dieses Forum haßt mich glaube ich!!!

Egal muss ich halt wieder alles nochmal schreiben :evil:

Um den Innenring letztlich auf den Lagersitz der Kurbelwelle zu bekommen habe ich mir ein, ziemlich genau über den Kurbelzapfen passendes, Rohr besorgt.
Unter Verwendung eines Kupferhammers klopfe ich die Ringe so wie sie sind auf den Presssitz bis zum Anschlag.
Danach werden die Kugelkäfige wieder auf den richtigen Ring aufgeklippst und die ganze Welle ist erstmal fertig. Jetzt muss wieder die Gehäusedichtung aufgelegt und die fertige Kurbelwelle in die linke Gehäusehälfte eingelgt werden.
Die rechte Gehäusehälfte wird jetzt aufgesetzt und das Gehäuse geschlossen, wenn das Gehäuse nicht gleich richtig zu geht bitte nicht auf die Welle schlagen. Einfach mal im Gehäuse drehen und ein wenig am Gehäuse rütteln, irgendwann wird die obere Hälfte einfach in ihren Sitz fallen.
Ist das erledigt, können die Gehäuseschrauben eingesetzt und angezogen werden.

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Wenn die Gehäuseschrauben leicht festgezogen worden sind, kann man das Gehäuse aufstellen und die Kurbelwelle prüfen, ich lege dafür immer zwei Kanthölzer unter um den Motor besser im Griff zu haben.

Bild

Man könnte jetzt eine Messuhr außen am Gehäuse ansetzen um das Kurbelwellenaxialspiel zu messen, leider wird einem das auf diese Weise nicht wirklich gelingen.
Das liegt an der Bauweise der Polyamid Kugelkäfige, diese sitzen so genau in ihren Außenringen das ein axiales verschieben der Kurbelwelle so gut wie nicht möglich ist.
Aber wie bekommt man jetzt heraus ob man die Welle richtig ausgeglichen hat oder nicht? Und welches Kriterium entscheidet über das richtige Maß?

Das ist eigentlich ganz einfach, in unserem Beispiel haben wir 1,45mm auszugleichenden Weg errechnet und entsprechend 0,7mm an Scheiben auf jeder Seite eingelegt.
Da wir das geschlossene Gehäuse jetzt aufgestellt haben, können wir einfach die Welle drehen und siehe da, sie dreht sich leidlich leicht. Wenn man aber die Welle mit dem Hubzapfen nach oben dreht und sie losläßt steht sie still, das bedeutet das dass Spiel noch zu gering ist.
Also die Innenringe wieder abziehen und die Ausgleichscheiben in zehntel Schritten (wer Scheiben dafür hat kann auch in 0,05mm Schritten reduzieren) reduzieren.
Am Ende muss es so sein, das die Kurbelwelle wenn man sie ganz leicht anschubst von selber wieder zurückdreht und sich ansonsten weder axial noch radial bewegen läßt.
Mir ist völlig klar das dass ein ziemliches Gefrikel ist, hat man aber einmal die richtige Einstellung gefunden, läuft die Welle lange Zeit ohne jede Probleme.

Bild

Bild

Das letzte Bild zeigt meinen selbst gebauten Lagerabzieher, dieses Teil habe ich in meiner Ausbildungsfirma in der Lehrwerkstatt gebaut, vor 30 Jahren :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Gruß
Felix

_________________
Zwei Takte sind genug und Ventile gehören in die Reifen.
----------------------------------------------------------------
www.oldmoped.de


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: 27. Jun 2025 21:35 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 22. Mai 2011 16:00
Beiträge: 6202
Wohnort: Bensheim
Klasse, das ist genau die Stelle an der ich in meiner Jugend den Motor inkl. KW zum Händler brachte, der mir die KW eingemessen hat.

Jetzt interessiert mich aber brennend dein Innenringabzieher, denn genau sowas fehlt mir.


Kalle

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: 29. Jun 2025 16:37 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 30. Jul 2011 18:25
Beiträge: 1753
Wohnort: Aying
Hallo Kalle,

die Dinger kannst du in guter Qualität für 40€ kaufen, weiß nicht ob sich da ein Selbstbau lohnt.
Aber wenn du drauf bestehst kann ich die gerne eine Zeichnung von meinem " Spezialabzieher " machen.

Weiter geht es mit dem Einmessen der Hauptwelle, hier muss man sehr penibel auf das Axialspiel achten. Wenn das Spiel größer 0,1mm ist, kann man sich später auf den Kopf stellen und bekommt die Schaltung trotzdem nicht eingestellt. :mrgreen:

2. Einmessen der Haupt oder Abtriebswelle

Das ganze beginnt mit dem Auflegen der rechten Gehäusehälfte auf eine ebene Fläche, danach kommt eine Standardscheibe von 1mm Stärke die, ebenso wie bei der Kurbelwelle, auf der Innenseite eine Fase hat.
Ich "klebe" diese Scheibe immer mit etwas Fett auf den Innenring des Kugellagers.

Bild

Es ist sehr wichtig, das man diese Scheibe nicht vergißt oder einfach eine andere einbaut, bildet sie doch die Referenzposition der einzelnen Schalträder auf der Welle.
Läßt man sie weg oder baut eine dickere oder dünnere ein, bekommt man das Getriebe nicht vernünftig in das Gehäuse.
Den nächsten Schritt mache ich wieder etwas anders als im Schulungsfilm gezeigt, um das Spiel der eigentlichen Hauptwelle zu ermitteln lasse ich zuerst alle Anbauteile wie Schaltstange und Ziehkeil ausgebaut.
Ansonsten geht das gleiche Prozedere wie bei der Kurbelwelle wieder von vorne los, Tiefe von Gehäsedichtfläche auf den Lagerinnenring messen, aufschreiben und am Ende das Spiel berechnen.

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Wenn man das Spiel berechnet hat legt man entsprechend den Ergebnis Ausgleichscheiben auf die Konusseite der Welle und setzt sie durch die Fasenscheibe ins Lager ein.
Die Fase an der Scheibe zeigt dabei an die Unterseite der Welle.

Bild

Da in diesem Zustand noch keine Schaltnäpfe und auch keine Ringfeder eingebaut sind, rutschen die Ausgleichscheiben auf der Welle hin und her. Das ist in diesem Stadium aber kein Problem, da man ja nur das Axialspiel einstellen will.
Als nächstes wird die andere Gehäusehälfte mit Dichtung aufgesetzt und das Gehäuse verschraubt. Dreht sich die Welle jetzt leicht ohne oder mit geringem spürbarem Axialspiel ist der Ausgleich der Hauptwelle abgeschlossen. Wenn nicht, muss die Auflage der Scheiben nochmal angepasst werden, bis das Spiel stimmt.

Bild

Und nochmal, bei der Einmessung dieser Welle muss sehr penibel darauf geachtet werden das dass Axialspiel so klein wie möglich wird ohne das die Welle schwergängig wird.
Gemeint ist dabei, wenn man die Welle von außen anschubst, muss sie von alleine in ihren Lagern auslaufen. Eine Welle die nicht in dieser Weise frei läuft ist zu stramm eingemessen und muss angepasst werden.

Gruß
Felix

_________________
Zwei Takte sind genug und Ventile gehören in die Reifen.
----------------------------------------------------------------
www.oldmoped.de


Nach oben
 Profil  
 
BeitragVerfasst: 29. Jun 2025 17:09 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 30. Jul 2011 18:25
Beiträge: 1753
Wohnort: Aying
Danach wird die Welle wieder ausgebaut und für die Montage des Radsatzes vorbereitet.

Bild

Ich spanne die Welle dazu mit der Nut des Ziehkeils in den Schraubstock, hier sollten natürlich Schutzbacken verwendet werden.
Dann schiebt man, meinen letzten originalen, Ziehkeil von der Seite mit der flachen Seite in die Welle. Wenn der mittlere dicke Teil durch die Nut geschoben ist wird er um 90° gedreht und von oben die mit einem Tropfen mittelfester Schraubensicherung versehene Schaltstange in das Gewinde des Ziehkeils gedreht.

Bild

Bild

Bild

Am Ende sollte das ganze so aussehen wie in dem oberen Bild.
Der ein oder andere könnte jetzt einwenden das man an das Gewinde des Ziehkeils hochfeste Schraubensicherung machen muss, das tue ich absichtlich nicht.
Der Grund dafür ist ganz einfach, zum ersten wird der Ziehkeil von den Schalträdern die ihn mitnehmen immer "festgezogen" und zum anderen, wenn man das Gewinde von Keil und Stange richtig entfettet und sauber gemacht hat, wird man bei einer späteren Demontage des Ziehkeils große Probleme bekommen diese Verbindung wieder zu lösen.

Da es sich bei diesem Motor um einen AGS handelt, der in vielen Fällen eine doppelte Schaltverrastung hatte, müssen an dieser Stelle noch die Schaltnäpfe samt Federn eingebaut werden.
Von der Reihenfolge des Zusammenbaus her ist immer zuerst die Schaltstange mit Ziehkeil und danach die Schaltnäpfe einzubauen. Macht man es umgekehrt, was durchaus funktioniert, bekommt man nachher die Schaltstange nicht mehr in die Welle.

Bild

Bild

So vorbereitet steckt man die Welle wieder in das Lager der rechten Gehäusehälfte, die Fasenscheibe nicht vergessen, und legt nacheinander die Schalträder auf.
Beginnend mit dem ersten Gang Rad das immer mit der glatten Seite nach unten aufgelegt wird, kommt danach bei mir meistens eine Anlaufscheibe mit 2,75mm. Das dient einfach dazu dem Ziehkeil ein wenig mehr Platz für den Leerlauf zu geben.
Danach kommt das zweite Gang Zahnrad mit dem Doppelabsatz nach oben. Hier gut aufpassen, wenn man das zweite Gang Zahnrad falschrum auflegt, funktioniert der Leerlauf nicht.
Danach werden alle Zahnräder in der richtigen Reihenfolge, jeweils mit einer Anlaufscheibe, aufgelegt. Ich verwende beim ersten Auflegen immer die 2,55mm starken Ausgleichscheiben.

Bild
Flache Seite erster Gang

Bild
Anlaufscheibe 2,75mm

Bild

Am Ende sollte das ganze aussehen wie im Bild oben. Jetzt legt man die Ausgleichscheiben die man bei der Ermittlung des Axialspiels der Welle ausgeknobelt hat auf die Welle und zwar so das sie über die Ringfeder passen und auf dem Wellenabsatz aufliegen.

Bild

Ich verwende hier immer eine Fühlerlehre um das Spiel das der Radsatz zum Rest der Welle hat herauszubekommen. In diesem Fall waren es 0,7mm die mit Ausgleichscheiben überbrückt wurden.

Bild

Die Welle ist somit fertig für den Einbau und wird so wie sie im Gehäuse aufgebaut wurde zur Seite gelegt.

Gruß
Felix

_________________
Zwei Takte sind genug und Ventile gehören in die Reifen.
----------------------------------------------------------------
www.oldmoped.de


Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 34 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de