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BeitragVerfasst: 22. Sep 2012 20:39 
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Registriert: 22. Mai 2011 16:00
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Ich mache hier mal einen Beitrag auf wie man sich mittels Silikonformenbau und Giesstechnik Teile nachfertigen kann.

Leider hab ich bei den meisten Teilen nicht daran gedacht von Anfang an alle Schritte zu dokumentieren, aber ich denke die Reihenfolge der Arbeitsschritte ist dennoch zu erkennen.

Man macht sich ein paar Giesstechnische Gedanken und daraus resultiert die Art und Weise wie rum die Form erstellt wird. Hierbei arbeitet man quasi erst einmal auf den Kopf gestellt, denn gegossen wird nachher über den "Eingiessklotz" unten am Bauteil.

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1. Schritt.jpg
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Aufgeklebt wird alles mittels Sekundenkleber, auch die Scheiben aus Bastelglas (gib es bei OBI)

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Kasten fertig 1.jpg
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Kasten fertig 2.jpg
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Nachdem die Wände stehen, muss man alles einen ganzen Tag ausdünsten lassen, denn die Sekundenklebergase vertragen sich nicht mit dem Silikon.

Dann geht es ans Giesen. Hierzu nehme ich Elastosil M4601 oder M4641 (bekommt man u.a. hier).
Elastosil M M4641 ist transparent und gerade bei sehr dünnen Bauteilen besser zur Kontrolle. Das Elastosil M4601 ist rot eingefärbt aber viel dehnfähiger und sonst besser zu nutzen.

Hier sieht man die eingelegte (und teilweise mit Hilfsteilen abgestütze) Luftfilterkasten-Abdeckung im bereits eingegossen Silikon.

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Kasten gefüllt von oben.jpg
Kasten gefüllt von oben.jpg [ 59.9 KiB | 14484-mal betrachtet ]


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Kasten gefüllt von der Seite.jpg
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Nach dem Aushärten (ca. 12 Stunden) schneidet man das Silikon ein, so das man das Originalteil entfernen kann. Dann die Schnittkanten wieder aufeinander und mit Tesa alles dicht verklebt.

Nun wird alles mit Biresin G27 ausgegossen. Hierbei muss man sich dann sputen, denn das Biresin hat ne Verarbeitungszeit von nur 5 Minuten. Da man aber langsam giessen muss, wegen der Luftblasen, kann es schnell eng werden. Tja ich muss auch noch ein wenig üben :roll:

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gegossen 1.jpg
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Das Biresin härtet recht schnell aus und nach ner halben Stunde kann man ausformen.
Links das Original, rechts der Nachbau. Beim ersten Bild war ich zu langsam mit dem giessen, bzw. es floss etwas aus der Form. da fehlt dann was (siehe roter Pfeil).

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Das Biresin kann man auch einfärben, aber hier bin ich noch in der Eperimentierphase. Auf den Bildern sieht man die fast nicht mehr zubekommenden Unterteile für die CEV Lichtschalter (die gibt es sogar für 5 Euro manchmal in Neu auf der Veterama).
Links Original, Mitte in Natur Birisin und rechts 1. Einfärbversuch.

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Lichtschalter 2.jpg
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Nachfertigung.jpg
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Jetzt kann man aber nicht nur "harte" Teile nachfertigen, sondern auch weiche Dinge wie Gummipuffer etc.
Dazu mache ich aber mal einen gesonderten Beitrag, sobald hier meine bestellten Materialien kommen.


Gruß
Kalle

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BeitragVerfasst: 22. Sep 2012 22:05 
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Super! Jetzt mal Frage Nr. 1: Hat das Silikon die gleiche Härte wie normales Silikon?

Ist es so hart, dass es ohne Abform nicht zusammenpappt?

Frage 2: Wie schneidest du die Form bei diesem dünnen Bauteil so genau aus?

Frage 3: Wie ist die Bruchfestigkeit? Schon mal drangeschraubt?

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Grützi
Dirk

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BeitragVerfasst: 22. Sep 2012 23:00 
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Das Elastosil M4641 hat eine Shore A Härte von 43, das ist so wie .... Na sagen wir Wackelpudding

Nein kann man nicht mit "Sanitärsilikon" vergleichen, das dieses Formenbausilikon aus zwei Komponenten besteht und nach dem Härten nicht mehr zusammenklebt, quasi trocken ist.

Du schneidest mit nem Messer/Skalpel einfach ein, ziehst ein wenig den Spalt auf und schneidest weiter. Das "Ungenaue" der Schnittkante ist gewollt, denn dadurch passen die Hälften super zueinander, obwohl man ja ja nur ne Tasche einscheidet. Das Silikon löst sich ohne Probleme von Originalbauteil oder dem Nachbau, da klebt überhaupt nichts.

Das Biresin ist (bei den dünnen Teilen) weicher als die alten Originalteile, somit dürfte da nicht einfach so brechen.


Gruß
Kalle

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BeitragVerfasst: 23. Sep 2012 15:50 
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hab das auch schon gemacht,
hier die honda xl50 Seitendeckel

das Material sollte nur UV-beständig sein !!

hatte da ne böse Erfahrung mit der Aprilia Lampenmaske gemacht, die wurden alle bräunlich

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Honda Seitendeckel XL50 004.jpg
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BeitragVerfasst: 23. Sep 2012 15:56 
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hier die lampenmasken (2009)

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Aprilia RC Lampenmasken 002.jpg
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BeitragVerfasst: 23. Sep 2012 16:29 
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hallo Kalle
wenn du den Kasten aussenrum machst, nimm doch eine Heißklebepistole
Als "Kastenmaterial" kannst Du auch eine beschichtete Spannplatte nehmen
gibts in jedem OBI o.ä. in der Reste-Ecke für wenig Geld
Zur Formtrennung klebe eine Farbige Folie (so breit wie Tesa) ringsrum an die Außenkante
damit Du später ganz einfach das silikon aufschneiden und sehen kannst
wo Du mit der Klinge bist (Ich mache eine Trennung in Wellenlinie), kannst
später mit nem Tacker die Silikon-Formteile zusammenheften.
tipp:Nimm beim Aufschneiden der Silikonform noch Spreizzangen, dann gehts auch einfacher..

Ach ja, positioniere das Originalteil leicht schräg wegen den Luftblasen sonst bekommst du
zuviele Ausschussteile oder du giesst das Ganze gleich unter Vakuum
(Bei größeren Teile hast Du das Problem mit den Blasen auf jeden Fall ohne Vakuum!!)

Das Verfahren eignet sich für Rücklichtgläser, Luftfiltergummis, Luftfiltergehäuse,Kettenschutz und und und

Nur Tanks sind das Problem , das geht eigentlich nur im Rotationssintern, ist aber zu teuer,
Da liegt ne Form gleich mal bei 15000€. die Holländer machen Aprilia-Tanks für ihre Heja aus GFK

Also viel Spaß beim (Vakuum!)giessen

gruß
klaus


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BeitragVerfasst: 23. Sep 2012 18:29 
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He Klaus, das finde ich ja klasse das sich noch jemand mit dem Thema beschäftigt.

Ich benutze eh ne Vakuumpumpe um das Silikon vor dem vergiessen zu "evakuieren".

Ja das mit den Luftlasen an waagerechten Bereiche ist mir ein Begriff :? und wird bei der Erstellung der nächsten Formen auch Einzug halten.

Praktizierst du das Vergiessen im Vakuum selbst?

Kannst du dazu mal mehr Infos geben?

Welches Matrial hast du für die Lampenmasken verwendet?


Gruß
Kalle

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BeitragVerfasst: 24. Sep 2012 14:26 
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Beiträge: 171
Hallo Kalle,
hatte vor 3 Jahren eigentlich vor daraus ein "Neues Hobby"
zu machen, leider läßt es mein Beruf zeitlich nicht zu......

Ein Markt für Oldies ist ja da

Was immer gesucht sind : Kettenschleifer , Kettenschutz ; Kappen für
Schwingenmutter

Aber die Italiener sind auch nicht untätig , schau mal bei Rugginose.it

Material Lampenmaske HEK 6020 (war aber nicht UV-beständig!!)
die "rot" eingefärbten haben sich komischerweise nicht verfärbt


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BeitragVerfasst: 12. Okt 2012 07:26 
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So mal ein kleiner Zwischenstand meiner Versuche.

Also das giessen fester Teile wie der Luftfilerabdeckung klappen sehr gut. Auch das Einfärben des Biresin (CEV Unterteil) klappen prima.

Der Trick beim Einfärben war das lange Vermischen des Färbepulvers mit einer der beiden Biresinkomponenten. Dazu hab ich ne olle Sigg Getränke Flasche genommen und jeder Menge Schrauben reingeschraubt die weit nach innen rein gehen, dann alles mit Sekundenkleber dicht gemacht. Nun 4% Gewichtsanteil Färbepulver rein (Achtung ausgehend von beiden Komponenten) und eine der Komponente hinzu, dann noch ne handvoll Schrauben als Mischhilfe. Das Ganze in die Drehbank gespannt und 4 Stunden "betonmischend" auf langsamster Drehzahl laufen gelassen.
Mittels einem altem Teesieb alles gefiltert, jetzt kann ich immer Teile prima in schwarzem Biresin herstellen ::-

Das mit den weichen Teilen war ne sehr frustierende Angelegenheit, das Zeug härtete irgendwie nie richtig durch. Hab zu Testzwecken das Färbepulver weggelassen, anderes Silikon für den Formenbau verwendet, nichts genutzt :(

Dann viel mit dem Lieferanten und der mit dem Hersteller telefoniert! Die erste Vermutung ging dahin, da meine Teile "relativ" klein sind, das der Härter nicht schnell genug startet. Also die Mischungskomponenten mit kürzerer Topfzeit bestellt.

Jetzt musste ich mich aber richtig sputen, so schnell wurde das Zeug fest! Aber leider nicht wirklich hart, eher wie Lebkuchen :cry:

Dann der alles heilende Tipp des Lieferanten, Form vor dem Eingiessen auf 60 Grad erhitzen und auch nachher 4 Stunden bei 60 Grad "backen"
Jetzt konnte ich das aber ja nicht in der Küche machen, sonst hätte ich sicher Beulen vom Nudelholz :o

Da ich eh vor hatte was für die Motorgehäuse zu holen um die gleichmäßig zu Erwärmen zum Lagertausch, hab ich mir sowas geholt

Ein Motorgehäuse passt prima rein und die Giessformen eh. Da auch ein prima Timer drin ist, wird das auch was mit der Nachbackzeit.

Jetzt härtet das Zeug aus und ich kann durch unterschiedliche Mischungsverhältnisse die Shorehärte der Masse prima steuern. ::-

Jetzt muss ich noch ein wenig die Formerstellung optimieren, dann bekomme ich auch schöne weiche Teile hergestellt, wie:

Lenkeranschlaggummis, Tankgummis für Alutank und Hopitank, etc.

Frag mich aber bitte nicht was ich bei der ganzen Testerei da an Geld verschossen habe, ihr würdet mir nen Vogel zeigen :roll:

Gruß
Kalle

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BeitragVerfasst: 12. Okt 2012 15:32 
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Registriert: 25. Mai 2011 13:19
Beiträge: 2283
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Kalle, du musst unbedingt mal einen Lehrgang abhalten. Ich hab hier auch noch eine Fantic Maske (mit eckigem Scheinwerfer), die muss ich auch mal nachfertigen (lassen).

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Grützi
Dirk

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