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BeitragVerfasst: 12. Jun 2025 08:49 
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Servus,

so, weiter geht es mit der Kupplung und um es gleich vorweg zu nehmen, es wird hier nur die 5 Lamellen Kupplung behandelt.
Es gibt bei den Gusszylinder Motoren noch eine Kupplung mit nur drei Lamellen aber die ist meiner Ansicht nach so selten, das ich hier nicht weiter darauf eingehen werde.
Das gleiche gilt für alle 3 und 4 Gang Motoren und deren Teile.

3. Kupplungsteile

Beginnen möchte ich mit der Feststellung das die Kupplung ein weiteres Bauteil ist das fast, abgesehen von der oben erwähnten drei Lamellen Kupplung, ohne Änderung die ganze Bauzeit der 50 S Baureihe gleich geblieben ist.
Dieser Umstand macht die Abhandlung über die Kupplung sehr Übersichtlich und kurz. :mrgreen:

Bild
Das Bild zeigt alle Kupplungsteile ohne Ausgleichscheiben

Bild
Kupplungsbetätigung im Seitendeckel

Auf dem oberen Bild sieht man von oben nach unten und von links nach rechts folgende Teile:

a. Reib und Stahlscheiben
b. Kupplungsfedern
c. Kupplungsdrucklager
d. Unterlegscheiben Drucklager und Mutter Kupplungsnabe
e. Federteller Kupplung
f. Kupplungskorb und Nabe
g. Kupplungszahnrad
h. Druckplatte

Diese Teile sind bei allen 50er und sogar 125er Motoren mit Ziehkeilgetriebe gleich, weshalb man heute sogar noch teilweise neue Ersatzteile dafür bekommt.
Lediglich die 80er Motoren hatten serienmäßig einen geradeverzahnten Korb mit Nadellager zur Lagerung, hier hat man wahrscheinlich den ständigen Defekt der Vorgelegewelle einkalkuliert.
Unerwähnt soll hier auch nicht bleiben das es seit längerer Zeit einen gerade verzahnten Primätrieb von der portugisischen Firma Jasil gibt, der durchaus brauchbar aufgebaut ist.

Bild

Bild

Das originale Kupplungszahnrad der 50er Baureihe war serienmäßig mit einer Bronzebuchse zur Lagerung der Kupplung auf der Getriebewelle ausgestattet, leider führt das mit der Zeit dazu das die Welle an dieser Stelle einläuft und die Kupplung irgendwann anfängt zu "wackeln".

Bild
Eingelaufene Vorgelegewelle

Die Vorgelegewelle ist deshalb nicht Schrott aber für eine Lagerung mit Nadellager nicht mehr geeignet, da das Lagerspiel zu groß wird.
Durch das Einlaufen der Welle wird erstens die Welle ballig, d.h. am Anfang und am Ende der Lagerung ist das Spiel zwischen Welle und Kupplung größer und in der Mitte kleiner, das wiederum führt zweitens dazu, das dass im Nachbauprimärtrieb verbaute Nadellager auf der Welle kippelt.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das dass kippeln der Kupplung auf der Welle innerhalb kürzester Zeit die Zähne des großen Kupplungszahnrades zerstört.
Was also kann man tun, da die meisten die einen gebrauchten Sachs Motor überholen wollen wohl keine neue Vorgelegewelle zur Verfügung haben werden.

Die einzige Lösung die bisher von Erfolg gekrönt war ist die ausgeschlagene Bronzebuchse durch eine neue, passend zur Welle gedrehte, zu tauschen. Das kann man sowohl für den original Korb als auch für den geraden Primärantrieb tun. Die Lagerung mit Nadellager ist in diesen Fällen ausgeschlossen.

Gruß
Felix

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BeitragVerfasst: 12. Jun 2025 11:06 
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Wäre das mit dem Nadellager-Innenring nicht auch eine Option für die Sachswellen?

Kalle

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BeitragVerfasst: 12. Jun 2025 11:39 
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Hi,

wenn ich ehrlich bin, habe ich darüber auch schonmal nachgedacht.
Das Problem ist die Nut am Ende der Welle die ja benötigt wird um die Kupplung auf der Welle zu fixieren.
Die bekommt man bestimmt nicht in einen gehärteten Lagerring gedreht.

Gruß Felix

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BeitragVerfasst: 12. Jun 2025 12:19 
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Also ich hab schon Nuten auf der Drehbank in Lagerringe gestochen, welche ja auch gehärtet sind.

Ansonsten, schleifen oder auch die grobe Methode mit Miniflexscheiben.

Käme auf nen Versuch an, sollte aber nicht weiter hier in deinem Sachsbeitrag diskutiert werden


Kalle

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BeitragVerfasst: 12. Jun 2025 12:38 
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Hallo nochmal,

weil´s ganz schnell geht will ich noch schnell die unterschiedlichen original Kurbelwellen vorstellen.

4. Kurbelwellen

Grundsätzlich gab es in der 50er Serie des Motors nur zwei Hübe, nämlich 39,7 und 44mm. Die 80er Motoren hatten 48mm Hub und eine 46mm Bohrung.
Im Bild unten sind alle mir bekannten Typen auf einem Bild zu sehen.

Bild

Wie auch bei den anderen Teilen will ich kurz aufzählen was man auf diesem Bild eigentlich sieht.
Von oben nach unten und von links nachrechts sieht man:

a. Sachs 50SW Welle
b. Sachs 50/5 WKF Welle
c. Sachs 50/5 AKF Welle
d. Sachs 50S Welle mit Alu Pleul

Einige Worte muss man zu diesen verschiedenen Wellen sicher auch noch verlieren, es gibt nämlich auch hier kleine Unterschiede die durchaus erwähnenswert sind.

Bild
50/5 AKF und 50S

Bild
50SW und 50/5 WKF

Bei nur zwei unterschiedlichen Hüben im gesamten 50er Baukasten sollte man denken das die Unterschiede bei den Wellen sehr gering ausfallen, dem ist aber nicht so.
Die beiden Wellen auf dem oberen Bild sind von der Geometrie absolut identisch und können auch untereinander getauscht werden. Der Hauptunterschied besteht im verwendeten Pleul, während die 50S Welle ein Alupleul besitzt was zur KoBo Lagerung lediglich mit einer Bronzebuchse ausgestattet ist, hat die Welle des 50/5 AKF bereits ein Stahlpleul mit Nadelkäfigen.
Leider ist insbesondere bei dieser Welle serienmäßig ein sehr labiles Hubzapfenlager eingesetzt worden, was dazu führt das diese Wellen meist sehr kurze Standzeiten haben.
Wenn man das Pleul tauscht sind beide Wellen völlig identisch.

Bei den beiden Wellen im unteren Bild erkennt man auf den ersten Blick überhaupt keinen Unterschied, dennoch ist er vorhanden.
Die linke Welle ist die vom 50 SW, diese Wellen wurden serienmäßig sehr oft mit einem Messerpleul ausgestattet, ebenso der AGS Motor von dem ich leider keine originale Welle besitze und waren sehr standfest.
Die 50SW Welle hat darüber hinaus auch noch einen etwas längeren Kurbelzapfen auf der Kupplungsseite um über ein zusätzliches Zahnrad über dem Primärritzel die Wasserpumpe anzutreiben. Auch der Hub der 50SW Welle ist mit 39,7mm unterschiedlich zur ursprünglich verwendeten 50S Welle.
Die Welle des 50/5 WKF ist in diesem Zusammenhang die wahrscheinlich am seltensten aufzufindende Welle. Sie hat 44mm Hub aber den langen Kurbelzapfen für die Wasserkühlung. Verbaut wurde diese Welle meines Wissens ausschließlich in der Hercules ZX1, sicher bin ich hier aber nicht.

Zum Schluss noch kurz ein Wort zum AGS, die Welle für diesen Motor ist gleich der 50S Welle, jedoch mit 39,7mm Hub und Stahlpleul.
Weil ich weiter oben bereits geschrieben habe das mir keine originale AGS Welle zur Verfügung steht werde ich beim Wiederaufbau meines Motors eine Nachbauwelle der Firma Rito verwenden, diese sind von sehr guter Qualität und laufen sehr sehr ruhig, wegen der etwas höheren Schwungmasse. Auch diese Welle soll in diesem Bericht ihren Platz bekommen.

Bild

Bild

Es gibt diese Wellen mit 39,7,44 und auch 48mm Hub für die 80er Motoren, alle Wellen haben den langen Kurbelzapfen der wassergekühlten Modelle was die Suche nach einer passenden Ersatzwelle doch erheblich vereinfacht. Will man allerdings wirklich einen wassergekühlten Motor mit einer solchen Welle aufbauen gibt es eine kleine Hürde zu umschiffen.
Bei der originalen Welle ist der kupplungsseitige Zapfen nicht 12mm im Durchmesser, hier hat man einen kleinen Absatz angedreht um das Wasserpumpenzahnrad auf die Welle zu bekommen. Diesen Absatz hat die Rito Welle leider nicht, weshalb man entweder die Welle nachdrehen oder das Loch im Zahnrad leicht aufweiten muss.
Ansonsten uneingeschränkt zu empfehlen und ich bin mittlerweile sogar soweit, dass ich nur noch diese Wellen einbaue.
Vom Preis gibt es leider je nach Händler sehr große Unterschiede, der günstigste Anbieter den ich kenne verlangt ca. 170€ für die Welle, ich habe aber auch schon welche für 330€ gesehen.

Gruß
Felix

P.S. Die Gusszylinder Motoren mit 3 Lamellen Kupplung hatten noch eine Welle mit einem steileren Polradkonus.

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BeitragVerfasst: 12. Jun 2025 20:28 
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Kleine Anmerkung noch zu den ganz alten 50S mit 4,5 und 5,3 PS die hatten noch kleinere Ausschnitte für die Überströmer und auch einen leicht anderen Radius des Gehäuses vorne am Motor im unteren Bereich. Auch wurde hier eine andere Legierung verwendet (als bei den späteren Motoren) die weißlich oxidiert,wahrscheinlich höherer Magnesium Anteil.

Das ganze nur als Anmerkung am Rande,ich will hier nicht den Beitrag von Felix zumüllen. ;)

Ps. Ich verwende auch nur noch die Rito Wellen,die laufen am ruhigsten.
Es gibt auch noch eine mit 50er Hub zum aufpeppen des 80er Motors. :mrgreen:

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Gruß Hans-Joachim


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BeitragVerfasst: 12. Jun 2025 22:13 
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Hallo Hajo,

das mit der anderen Legierung ist sehr interessant, ich hatte letzte Woche zwei Zündungsdeckel bei einem Bekannten um zwei kleine Löcher zu schweißen zu lassen, der eine ging einwandfrei und der andere überhaupt nicht.
Der Schweißer sagte auch, dass da mehr Magnesium drin sei.
Und zum Thema Kurbelwelle noch zwei kleine Ergänzungen und eine Korrektur. Die Korrektur betrifft die Verzahnung des 80er Kupplungsrades, die ist im original nicht gerade sondern auch schräg.
Die Ergänzung betrifft einmal die originale AGS Welle, von der mir der Kalle freundlicherweise ein Foto zukommen lassen hat.

Bild

Die zweite Ergänzung betrifft die Hübe der Wellen, es gibt nämlich von Mazzuchelli auch eine mit 46mm Hub, ob die noch produziert wird entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

Gruß
Felix

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BeitragVerfasst: 13. Jun 2025 21:30 
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Servus,

so, zum Schluss der Vorstellung der Bauteile des Sachs Motors bleiben nur noch der Schaltautomat und die Kickstartereinrichtung, die Wasserpumpe für den SW Motor zeige ich beim Zusammenbau.
Bevor es losgeht noch eine kleine Anmerkung, normalerweise muss man den Schaltautomat nicht komplett zerlegen, ich habe es trotzdem gemacht um die einzelnen Teile besser zeigen zu können. Das einzige was man normalerweise macht ist die Spiele zwischen Automat und Gehäuse einstellen, was sehr penibel gemacht werden muss.
Und als zweites muss das Spiel zwischen Nabe und Automat eingestellt werden.
Hier ist es aber leider so, das man nicht einfach irgendwo Scheiben reinlegen kann, denn die Höhe in der die Schaltnabe auf dem Automat sitzt beinflußt die Schaltbarkeit.

5. Schaltautomat und Kickstartereinrichtung

Beginnen wir mit den Einzelteilen.

Bild
Alle Teile die man für einen Schaltautomat braucht

In dem Bild sind gut die verschiedenen Schaltnaben für die unterschiedlichen Getriebe bzw. Schaltautomaten zu sehen. Die Naben mit dem Kurvenausleger benötigt man nur für den gefederten Schaltautomaten und es gibt sie für Fünf und Sechsganggetriebe.
Ebenso sind der im Bild unten zu sehende Rasthebel, die zwei Federn und das rechts neben dem Schaltrohr liegende Formblech nur beim gefederten Schaltautomat nötig, die normale Variante hat diese Bauteile nicht.
Vom Aufbau her sind die Automaten immer gleich, die Nabe, in welcher Ausführung auch immer, wird auf das Schaltrohr montiert und das Spiel korrekt eingestellt, fertsch.
Zusammengebaut sieht das ganze dann so aus.

Bild

Der Kickstartermechanismus ist recht simpel aufgebaut weshalb das Thema ganz am Schluss kommt und ich auch nicht viele Worte dazu verlieren werde.

Bild

Im Bild sieht man die beiden Rasträder die man für das Ankicken braucht sowie Kickstarterwelle, an die gerne mal der äußere Kickstarterhebel angeschweißt wird, Kickstarterfeder und einige Scheiben.
Wie´s eingebaut wird sehen wir noch.

So damit ist die Vorstellung der Innereien des 50er Sachs Motors abgeschlossen, mir ist schon bewußt das es auch noch interesant gewesen wäre auf 80er, 125er, frühe und auch alle anderen Varianten die es von diesem Motor gab, einzugehen.
Leider hätte das eine sehr lange Recherche erfordert, wozu ich im Moment leider keine Zeit habe. Im Kopf hab ich das nämlich leider auch nicht alles :mrgreen:

Bis zum nächsten Beitrag, der der erste vom Zusammenbau sein wird, muss ich noch einige Dinge vorbereiten und der Zylinder vom SW ist auch noch beim schleifen.
Es wird also nicht mehr so schnell eine Weiterführung des Beitrags geben, aber ich denke in zwei bis drei Wochen bin ich soweit.

Gruß
Felix

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