interessante Diskussion, bei der ich vieles bestätigen kann.
Rein wirtschaftlich betrachtet lohnt sich eine Restaurierung i.d.R. nicht, d.h. man bekommt nicht das zurück, was man investiert hat.
Meist wird eine Restaurierung teuer als man ursprünglich angenommen hat, ganz einfach weil man im Zuge der Restaurierung mehr perfektionieren will.
Und in Teilen bekommt man mehr, als wenn man ein ganzes Moped oder auch Auto verkauft.
Glücklich ist derjenige, der zum richtigen Zeitpunkt eingestiegen ist, das gilt aber für genauso für Immobilien, Aktien etc.
Für meinen Fantic Chopper hat mir ein Sammler aus Dänemark letztens 4.000 Euro geboten, bezahlt hatte ich für den damals in DM mit einer Null weniger (mit aufarbeiten!). Den zweiten Chopper, welchen ich dazugekauft hatte, hab ich in Teilen für rd. 900 Euro weiterverkauft und hab dabei noch einen Motor behalten, bezahlt hatte ich 300 DM. Ich habe festgestellt, dass man zu viele Teile hortet, die man überhaupt nicht mehr verwendet. Daher hab ich alles verkauft, was nicht unmöglich ist zu bekommen, bzw. keinem Verschleiß unterliegt. Für die Fantic Trial hatte ich 600 Euro in fahrbereitem Zustand bezahlt, bin wie gesagt drei Jahre nur mit gefahren ohne irgendwas dran zu machen, noch nicht mal putzen. Ich hatte beim Kauf einen Zylinder und Kolben für 50 Euro dazubekommen, was vom Preis völlig ok ist, aber eigentlich in keinem Verhältnis zu dem Gesamtpreis für das ganze Moped von 600 Euro steht. Für die Restaurierung hatte ich rd. 600 Euro veranschlagt, werde aber wohl bei rd. 1.200 Euro auslaufen (bin beruflich Controller

).
Die Aspes hätte ich für den von mir bezahlten Preis selber nicht in der Qualität restauriert bekommen. Hängt natürlich auch immer davon ab, was man alles selber machen kann. Ich habe aber festgestellt, dass alleine das ganze Teile aufarbeiten wie Sandstrahlen, Pulvern, Lackieren, Verzinken, Verchromen viel Geld verschlingt. So nebenbei für 10 DM wie früher macht das keiner mehr.
Ich habe neben meinen Mopeds noch einen Alfa Romeo GT Bertone Coupe Bj. 1973, welchen ich seit 26 Jahren fahre (quasi selber zum Oldtimer gefahren) und kann an dem sehr gut die Preisentwicklung auch insbesondere der Ersatzteile verfolgen. Den hab ich von 2010 bis 2012 Jahre sehr aufwendig restauriert und insgesamt rd. TEUR 20 investiert, gut der Wagen hat jetzt einen Wert von TEUR 25, aber ich bekomme niemals das zurück, was ich investiert habe. Aber es ist beruhigend zu wissen, dass der Wert jedes Jahr zunimmt, auch alleine wg. der Inflation, Ersatzteile und Dienstleistungen für eine Restaurierung werden im Laufe der Zeit nun mal teurer und nicht billiger.
Ich hatte 1992 für 1.000 DM einen zweiten verrotteten Bertone als Ersatzteillager gekauft, welcher eine seltene Colorverglasung hatte. Der lag zerlegt jetzt 20 Jahre in meiner Garage und ich hab die Colorverglasung sowie die Hinterachse und einige Kleinteile für meinen verwendet und um die Restaurierung etwas gegenzufinanzieren den ganzen Rest in Einzelteilen über einen Zeitraum von etwa einem Jahr bei ebay für rd. 4.000 Euro verkauft!
Aber ich denke die wenigsten hier denken an die Rendite bzw. Geldverdienen bei Ihrem Hobby, es ist ja der Spaß an Selbermachen und daran freuen, wenn man bei der Jagd im Netz die Ersatzteile gefunden hat und aus einem alten runtergerockten Moped wieder ein schönes Fahrzeug entsteht, quasi der Modellbausatz für Erwachsene
