Servus Kollegen,
zuerst mal ein Nachtrag zum Nachtrag, beim Auffädeln der Zahnräder um die Stärke der Anlaufscheiben zu ermitteln, kommt die Hauptwelle natürlich in die linke Hälfte des Gehäuses, Schande auf mein Haupt.
4. Getriebeeinbau und schließen des Gehäuses
Wer den Bericht genau gelesen hat, dem wird aufgefallen sein das ich die Vorgelegewelle nicht ausgeglichen habe. Das liegt daran das die Welle im Betrieb kein axiales Spiel hat!
Die Welle wird in der linken Gehäusehälfte, mit der Kupplungsnabe, gegen den Innenring des Kugellagers gespannt. Durch diese Verschraubung ist keinerlei Spiel mehr in der Welle.

Auf der anderen Seite der Vorgelegewelle befindet sich nur ein kleiner Führungszapfen der in das Lager mit der Schleuderscheibe ragt, hier war bei allen Motoren die ich je geöffnet habe eine 1mm Scheibe eingelegt. Wegen des Anschraubens der Welle gegen das kupplungsseitige Lager könnte man sich die Scheibe allerdings auch komplett sparen, ich mache sie trotzdem immer mit rein.
Beim Einbau des ganzen Getriebes in das Gehäuse gehe ich wieder grundsätzlich anders vor als man es in den Reparatur Unterlagen gezeigt bekommt. Für mein Empfinden ist die Vorgehensweise die in der Repanleitung oder auch im Schulungsfilm gezeigt wird eine der Umständlichsten.
Ich beginne den Einbau nicht auf der linken sondern auf der rechten Seite des Gehäuses, zuerst kommt die eben erwähnte 1mm Scheibe der Vorgelegewelle auf das entsprechende Lager. Danach kommt zuerst die Vorgelegewelle in ihr Lager, hier aufpassen das die Welle auch durch die Scheibe gefädelt wird.

Danach bereite ich die Hauptwelle für den Einbau vor, dazu werden zuerst die Ausgleichscheiben die zum Ausgleich des Radsatzes vorgesehen sind auf die Welle geschoben. Diese Scheiben schiebe ich immer bis an den Ziehkeil, der in diesem Stadium im Leerlauf stehen sollte.
Jetzt kommen die Scheiben die zum Ausgleich der eigentlichen Welle vorgesehen sind auf die Welle. Hier ist es so, das die Scheiben nicht einfach auf ihren Sitz fallen, da die Ringfeder die die Schaltnäpfe festhält im Weg ist.
Mit einem kleinen Schraubendreher drücke ich die Ringfeder soweit gegen die Spiralfedern der Schaltnäpfe, das die Scheiben über die Ringfeder gleiten können. Natürlich muss man das auf beiden Seiten machen und zum Schluss die Ausgleichscheiben bis zum Anschlag auf die Welle schieben. Das ganze sieht wie folgt aus.


Damit die Scheiben vom Radsatz jetzt nicht dauernd runterfallen, nehme ich hier immer einen Kabelbinder der die Scheiben fixiert.
Die Welle wird so wie sie ist in das Getriebeausgangslager gesteckt, was in diesem Zustand sehr einfach geht, da die Ringfeder durch die Ausgleichscheiben gespannt ist.
Man spart sich also schonmal den im Schulungsfilm gezeigten finalen Schlag von außen auf das Gehäuse um die Hauptwelle samt Ringfeder in ihren Sitz zu zwingen.
Das ganze hat aber noch mehr Vorteile wie man gleich sehen wird.
Als nächstes fädelt man einfach die Zahnräder des Radsatzes beginnend mit dem 6Gang Rad auf die Welle auf. Danach kommen die Anlaufscheiben die man beim Ausdistanzieren ermittelt hat und am Ende kommt die Fasenscheibe 1mm oben auf das 1 Gang Zahnrad. Fertig ist das Getriebe, keine fummelige Einführung der Vorgelegewelle neben der Hauptwelle und auch sonst keinerlei Schwierigkeiten.
Vor den Einbau des Getriebes kommen noch die beiden Kurbelwellendichtringe ins Gehäuse, ich verwende hier das erste Mal doppellippige, danach legt man die Welle richtigherum einfach in die im Gehäuse eingepresste äußere Lagerschale.


Am Ende sieht die ganze Sache hoffentlich folgendermaßen aus.

Das einzige was jetzt noch bleibt, ist die Dichtflächen des Gehäuses mit ein wenig Dichtmasse zu bestreichen, eine Papierdichtung aufzulegen und das Gehäuse zu schließen.


Hat man das Gehäuse soweit zusammen muss es um 180° gedreht werden und die Gehäuseschrauben eingesetzt und festgezogen werden. Ist das auch erledigt, sollte man prüfen ob sich alle Wellen leicht drehen lassen und der Kickstarter frei spannt, ist das auch erledigt, hat man den Hauptteil des Motoraufbaus bereits hinter sich.
Gruß
Felix
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Zwei Takte sind genug und Ventile gehören in die Reifen.
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